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ERC Grant für Prof. Silke Robatzek

14.07.2025

Der Weg in die Praxis: Der Europäische Forschungsrat vergibt Proof of Concept Grants an Genetikerin Silke Robatzek.

Olivenzweig

© Carolin Bleese

Neue Therapie gegen Olivenschädling

Silke Robatzek ist Professorin im Bereich Genetik und leitet die Forschungsgruppe Genetik der Pflanzen-Mikroorganismen-Interaktion an der Fakultät für Biologie.

Der auch als Feuerbakterium bezeichnete Erreger Xylella fastidiosa (Xf) befällt hochwertige Nutzpflanzen wie Oliven, Weinreben, Mandeln und Blaubeeren und verursacht insbesondere im Mittelmeerraum massive wirtschaftliche Schäden. Ein prominentes Beispiel ist der weit verbreitete Verlust alter Olivenhaine in Süditalien. Bestehende Bekämpfungsstrategien erweisen sich bislang als unzureichend, deshalb werden dringend neue innovative Lösungen benötigt. Hier setzt Silke Robatzek mit ihrem Forschungsprojekts PROTaX (Designing a Novel Protein Inspired Therapeutic Against Xylella) an: Die Zellbiologin und Genetikerin verfolgt einen neuartigen Ansatz, der auf der Hypothese basiert, dass das Phytomikrobiom bestimmter nicht-befallener Pflanzen hemmende Faktoren gegen Xf enthält. Tatsächlich konnte Robatzek experimentell ein spezifisches Protein und darin einen aktiven Bereich identifizieren, der das Wachstum des Erregers hemmt.

Im Rahmen von PROTaX soll dieser Proteinbereich nun weiter optimiert und für einen therapeutischen Einsatz in der Landwirtschaft nutzbar gemacht werden. Dabei will sich Robatzek auf die Entwicklung wirksamerer Proteinfragmente konzentrieren und verschiedene Formen der Anwendung testen. „Trotz der großen Herausforderungen, die sich dabei stellen, hat das Projekt ein enormes Potenzial und stellt eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Pflanzenschutzstrategien dar“, ist Robatzek überzeugt. Am Ende des Projekts will das Team nicht nur ein funktionierendes Proteinfragment präsentieren, dessen Effektivität in Pflanzenmodellen nachgewiesen wurde, sondern auch Marktinteressen analysieren, um die Weichen für eine spätere Anwendung in der Praxis zu stellen.